Hanne Marquardt zum 90. Geburtstag
Hanne Marquardt, die Fußreflexzonenkönigin, vollendet am 06. März 2023 ihr 90. Lebensjahr. Wer sie und ihr Schaffungsvermögen kennt, kann es nicht glauben.
Ein kleine Rückbesinnung auf Ihr Schaffen sei erlaubt.
In den Jahren 1951 bis 1954 absolvierte Hanne Marquardt in England eine Ausbildung zur Krankenschwester. 1955 bis 1956 war sie als Masseurin und Kneipp-Bademeisterin in Boppard tätig. 1962 erhielt sie die Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde ohne ärztliche Bestallung als Heilpraktikerin.
Mit der „Arbeit am Fuß“ wurde Hanne Marquardt erstmals 1958 konfrontiert. Im Rahmen ihrer Arbeit als Masseurin, Zufall oder große Vorsehung?, entdeckte sie das Buch „Geschichten, die die Füße erzählen können“ von Eunice D. Ingham. Dieses Buch hatte Frau Ingham bereits im Jahre 1938 geschrieben.
Zunächst nur aus Spaß ging Hanne Marquardt der Methode Ingham nach, befaßte sich mit allen erreichbaren Füßen, beobachtete, massierte und prüfte das, was Frau Ingham vorgegeben hatte. Die Methode faszinierte sie so, daß sich daraus eine ernste Arbeit entwickelte und die Arbeit am Fuß zu einer umfassenden Diagnose- und Therapiemöglichkeit wurde.
Sie entwickelte die Ingham-Methode weiter und im Jahre 1967 erfolgte auch ein erster Ausbildungskursus zur Reflexzonentherapie am Fuß in Königsfeld-Burgberg. Der Ort wurde in der Folge Anlaufstelle und Mittelpunkt der Reflexzonenarbeit am Fuß. Burgberg wurde zum Ausgangspunkt einer Methode, die sehr schnell als erfolgreiche Methode im In- und Ausland Verbreitung fand, angetrieben durch eine wahre Heilpraktikerin.
Wir älteren Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker kennen noch die ersten Jahre der Entwicklung in Burgberg, die hervorragenden Kurse mit Hanne Marquardt, mit einer besonderen Persönlichkeit, die nicht nur in besonderer Weise den Wissensstoff theoretisch und praktisch vermittelte, sondern zu allen Kursusteilnehmern eine menschliche Beziehung hatte.
Und Hanne Marquardt wirkte darüber hinaus als eine Heilpraktikerin im wahrsten Sinne des Wortes.
Zahlreich ihre wertvollen Anregungen und Tips neben der Arbeit am Fuß. Der Aufenthalt in Burgberg bei Frau Marquardt war immer etwas Besonderes und ein besonderer Anziehungspunkt.
Wer erinnert sich zum Beispiel nicht auch daran, daß auch die Narben der Teilnehmerinnen und Teilnehmer besondere Aufmerksamkeit bei Frau Marquardt fanden und auch deren Behandlung? Ich zählte dazu und das mit reichlich Narben. Oder auch an die Brezel während der Pausen zur Auflokkerung nach harter Arbeit am Fuß. Ich durfte Frau Marquardt 1976, damals noch Berufsanwärterin anläßlich meines ersten Kursus bei ihr kennenlernen. Diese Begegnung hat mich als künftigen Heilpraktiker in besonderer Weise inspiriert und aufgezeigt, wie Heilpraktiker zu denken und zu handeln haben.
Frau Marquardt hatte auch noch das Glück, 1967 die damals 80jährige Masseurin Ingham (verstorben 1974) kennenzulernen und mit ihr zusammenzuarbeiten. Auf den Grundlagen von Frau Ingham baute Hanne Marquardt in ständiger Arbeit, Beobachtung und laufendem Vergleichen die Methode aus und machte sie zu einer der erfolgreichsten therapeutischen Möglichkeiten.
Im Laufe der Zeit erfolgte die Gründung zahlreicher Lehrstätten im In- und Ausland.
Wir Heilpraktiker sind Frau Marquardt dafür dankbar, daß sie diese „Arbeit am Fuß“ kennengelernt und weiterentwickelt hat. Ob die Fußreflexzonendiagnostik und -therapie als monumane Behandlungsmethode in der Praxis eingesetzt wird, ob sie begleitend neben anderen Therapien zum Einsatz kommt oder „nur“ als diagnostisches Hilfsmittel, jeder Therapeut findet hiermit immer und überall Möglichkeiten, Ursachenermittlung zu betreiben und therapeutische Wirkung zu erzielen.
Hierfür gilt es Hanne Marquardt besonderen Dank zu sagen. Der 90. Geburtstag ist eine gute Möglichkeit.
Nebenher zeigt Frau Marquardt auch noch ein besonderes Engagement für diejenigen, die Hilfe brauchen. Seit Jahren engagiert sie sich in Armenien, baut für die dortigen Ärmsten der Armen etwas auf, um auch dort Hilfe zu bringen, sammelt Spenden für die Menschen.
Ihnen, liebe Frau Marquardt, auch hier und heute nochmals unsere herzlichen Glückwünsche, Gesundheit und weiterhin viel, aber besonders ruhige, Schaffenskraft .
Wer Sie kennt weiß, daß nicht der Lehnstuhl Ihr Platz ist, sondern daß Sie weiter zahlreiche Aufgaben erfüllen werden. Auch wenn Sie bereits Aufgaben abgegeben haben, Sie werden sicher nicht müßig sein, solange die göttliche Kraft es zuläßt.
Wir hoffen, daß Ihnen noch sehr, sehr lange Gesundheit beschieden sein möge und daß noch viele Menschen von Ihnen und mit Ihnen ganz in Ihrem Sinne lernen und wirken können.
Danke für Ihre Arbeit. Gerade in der heutigen Zeit brauchen die Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker Vorbilder wie Sie es sind und vorleben, was Heilpraktiker sind und sein müssen.
Bernd R. Schmidt